Turmbläser spielten bei herrlichem Wetter
Vielen der etwa 130 Besucher am Steinweg in der Oberen Stadt schien beim Open Air-Auftritt des Tower Brass Ensembles die Abendsonne noch kräftig ins Gesicht, als sich der Hof der Herzogsburg mit seiner ausgezeichneten Akustik mit den Gästen füllte. Die Stadt hatte bei freiem Eintritt zu dem Blaskonzert geladen und es blieb kein Platz unbesetzt.
Die Band sorgte mit ihrem reichen, vielseitigen Repertoire, das von der Romantik bis zur topmodernen, zeitgenössischen Musik reicht, für ein abwechslungsreiches Programm. Mit lebhafte Beifall wurden die elf Musiker empfangen und sofort startete, fröhlich und beschwingt, der Ragtime "The Easy Winners" von Scott Joplin, einem Straßenfeger.
Der musikalische Leiter Johannes Huth begrüßte die vielen Gäste und bekundete seine große Freude darüber, nach der langen "Durststrecke" wieder auftreten und mit seiner Band die vielen vorbereiteten Musikstücke dem Publikum präsentieren zu dürfen. Mit dem klassischen Jazz-Standard "Embraceable You" von Geaorge Gershwin konnten sich die Zuhörer nach New York träumen und sich von den wehmütig angehauchten Klängen verzaubern lassen. "Penny Lane" von den Beatles sei so fest in allen Köpfen verankert, verkündete Johannes Huth den Besuchern, dass sie ruhig im Geiste oder auch laut mitsingen dürften.
Zu dem Arrangement gehörte ein flottes, eigenwilliges Trompetensolo, souverän gespielt vom Vorsitzenden der Blechbläser, dem Dingolfinger Florian Nicklas. Chris Hazel beschreibt in "Brass Cats" drei seiner sechs Katzen - die Stücke tragen ihre Namen - und stellst sie so musikalisch in ihren Eigenheiten vor. In Howard Snells "Beethovens Beano" sind die Anklänge an "Freude schöner Götterfunken" nicht zu überhören, aber neu und apart angereichert und verfremdet. Verse des Naturgedichts "Abschied vom Walde" von J. von Eichendorff wurden von den klangführenden Waldhörnern wunderschön repräsentiert, in der langsam dahinfließenden, ausdrucksvollen Musik spiegelte sich die Ruhe und Kraft des Waldes, das Orchester stimmte in die Darbietung mit ruhigem Spielduktus perfekt ein.
Keine Frage, dass das Publikum nach jeder Darbietung kräftigen Applaus spendete, Johannes Huth plauderte gelöst mit den Gästen und stellte die musikalischen Werke kurz vor. Verspielte Melodien in drei kurzen Stücken erklangen danach von Jim Parker, die einen heiteren Abschluss bildeten.
Zuvor hatte der musikalische Leiter sein Ensemble einzeln namentlich vorgestellt und die Besucher hörten, dass vier Musiker Trompete spielen, je nach Stück auch Piccolo-Trompete oder Flügelhorn, dazu kommen drei Posaunen, ein Bassposaunist, eine Tuba und zwei Waldhörner gehören ebenfalls zum Ensemble.
Für zwei tolle Zugaben - "New York, New York" und "Salut d'amour", zart und träumerisch vom Flügelhorn interpretiert, sorgte der anhaltende, nicht enden wollende Applaus des begeisterten Publikums. -gm-
Foto: Weberbeck